Er liebt sie. Sie liebt ihn nicht.
Er liebt sie. Sie liebt ihn auch.
Der 21-jährige Georg Friedrich Händel begab sich nach Italien, um dort den modernen italienischen Opern-Stil zu studieren. Innerhalb kürzester Zeit lagen ihm die die höchsten Gesellschaftskreise der Musikmetropolen Florenz, Venedig, Neapel und Rom zu Füßen, wo man ihn mit Kompositionsaufträgen überschüttete. Zu seinen größten Gönnern zählte der Marchese Ruspoli, der ihn in die Arkadische Akademie einführte, in deren Rahmen Händels Pastoralkantate Aminta e Fillide (HWV 83) 1708 in Rom erstmals in ihrer endgültigen Form erklang. Wie so oft in den Schäferkantaten der Arkadier thematisiert auch diese Kantate die verschmähte Liebe.
Die musikalische Gestaltung der Kantate ist überaus abwechslungsreich. Mit einem Furioso, das sich an eine gravitätische Ouvertüre im französischen Stil anschließt, nimmt die pastorale Liebesjagd ihren Lauf. In den darauf folgenden Arien werden die Affekte der Handlung plastisch in Musik gekleidet: rhythmisch prägnante Passagen und leidenschaftliche Läufe des Aminta stehen dem leichtfüßig tänzelnden, fast spöttischen Gestus in Fillide's Arien gegenüber. Aminta's Siciliana-Ständchen "Se vago rio" entfaltet in seiner Schlichtheit und Innigkeit einen verführerischen Zauber, der Fillide's Herz zum Schmelzen bringt und damit die entscheidende Wende der Handlung einleitet. Am Ende vereinen sich beide Stimmen zum finalen Duett "O felice in amor dolce tormento".
Aufführungsdauer: 60 Minuten
"Einfach überwältigend schön" (Angelika Bohn, Ostthüringer Zeitung vom 06. Juli 2015).
Eine Koproduktion der Händel-Festspiele Halle mit dem Liebhabertheater Schloss Kochberg
„Halte ein“ ruft zu Beginn qualvoll der Hirte Aminta. Gemeint ist die wunderschöne Nymphe Fillide, die er verehrt – leider vergeblich. Er stellt ihr nach, sie verspottet ihn. Er betet sie an, sie läßt das kalt. Er schwört Treue, sie ziert sich. Doch ein Pfeil des Liebesgottes Amor trifft die spröde Nymphe, die sich nun endlich – erst zaghaft, dann taumelnd vor Liebe – dem Hirten zuwendet.
Das Publikum erwartet Kurzweile bei stürmischen Koloraturen, neckischen Tanzsätzen und Melodien mit Ohrwurmcharakter.
Julia Kirchner - Aminta
Anne Schneider - Fillide
Barockensemble scenitas
Sigrid T'Hooft - Regie
Niels Badenhop - Kostüme
2015: Löwengebäude Halle (Händel-Festspiele Halle), Liebhabertheater Schloss Kochberg
2016: Speicher am Kaufhauskanal Hamburg, Schießhaus Weimar (Bach Biennale Weimar), Liebhabertheater Schloss Kochberg
Liebhabertheater Schloss Kochberg
Speicher am Kaufhauskanal Hamburg
André Mehler - Geigenbaumeister
Restaurant Dompfaff Halle
Wie die Sängerinnen den Kopf neigen, wie sie lächeln, die Augen niederschlagen oder verdrehen, wie selbst der kleine Finger noch eine große Rolle spielt, das ist große Kunst und sieht ganz zauberhaft, wunderbar leicht und ungekünstelt aus.
(Angelika Bohn über eine Aufführung von "Aminta e Fillide" im Liebhabertheater Schloss Kochberg, OTZ, 06. Juli 2015)
Ensemble für die szenische Aufführung Alter Musik.
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